Büschel-Miere (Minuartia rubra)
Deutschlandweit ist die unauffällige Büschel-Miere „stark gefährdet“. In Bayern hat diese submediterrane Art nur wenige zerstreut liegende Wuchsorte im Jura und im Molasse-Hügelland. In unserer Region ist sie laut der Roten Liste Bayern vom Aussterben bedroht. Hier lebt sie therophytisch auf sonnigen, trockenwarmen, gerne kalkreichen Standorten und ist auf offene Bodenstellen angewiesen.
Auf dem Lechfeld, gibt es bis heute einige wenige Fundorte der Büschel-Miere. In einer Pflegefläche des Landschaftspflegeverbands bei Kosterlechfeld/Untermeitingen konnte sie entlang von Trampelpfaden bis 2003 nachgewiesen werden. Die Art verschwand dann allerdings aus ungeklärten Gründen, sodass im Winter 2006/07 vom Landschaftspflegeverband am Rande des Lechfeld-Trockenrasens gezielte Artenhilfsmaßnahmen gestartet wurden. Mittels eines Baggers schüttete man frische Kiesrohböden, die mit flach abgekratztem Oberbodenmaterial aus dem Bereich ehemaliger Vorkommen locker bestreut wurden.
Der Erfolg ließ zwar auf sich warten, war dann aber umso spektakulärer: im vierten Sommer nach der Baggermaßnahme konnten von uns um die 20 kräftige und vitale Einzelpflanzen festgestellt werden. In den Folgejahren breitete sich die Büschel-Miere ausgehend vom Schüttkieswall auf benachbarte Rohböden aus. Im Rahmen des „Artenhilfsprojekts Botanik 2012“ der Regierung von Schwaben zählte QUINGER dann 390 Individuen. Weitergehende Maßnahmen zur Rettung der Büschel-Miere auf dem Lechfeld wurden vom Landschaftspflegeverband in 2013 begonnen, so z. B. die Übertragung von Diasporen auf geeignete Flächen im Umgriff unserer nachhaltig gesicherten Pflegeeinheiten.
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