Gemeinsam den Kiebitz retten – Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand

Biodiversitätsprojekt „Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement Schwaben“ 2022

Kiebitz-Gelege, Foto M. Baumgartner

Kiebitz-Jungvogel, Foto topfklao

Kiebitz, Foto M. Baumgartner

Seit vergangenem Jahr kümmert sich der Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V. um den Schutz von wiesenbrütenden Vogelarten im südlichen Landkreis. In Abstimmung mit der Regierung von Schwaben wurden Schwerpunktgebiete bei Gennach, Großaitingen, Hiltenfingen, Langerringen Mittelstetten, Schwabmünchen, Schwabmühlhausen und Untermeitingen festgelegt (siehe Abb. 1). Durch die hervorragende Zusammenarbeit im letzten Jahr zwischen ehrenamtlichen Vogelkundlern und den Flächenbewirtschaftern gelang es, die Bruterfolge des Kiebitzes deutlich zu verbessern.

Die Flächen auf Ostallgäuer Flur werden von den dortigen Kollegen koordiniert, weitere Kiebitzvorkommen zwischen Oberottmarshausen und Graben betreut der Naturwissenschaftliche Verein für Schwaben in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz.

Nur durch die große Unterstützung und Mitmachbereitschaft der Landwirte vor Ort kann dieses erfolgreiche Projekt fortgeführt werden. Durch gemeinsames Handeln kann es gelingen, den immer noch anhaltenden Bestandsrückgang des Kiebitzes zu stoppen. Während der Brut- und Aufzuchtsaison werden auch in diesem Sommer die ehrenamtlichen Ornithologen Alexander Klose, Dietrich Peter und Johnny Fritzsche Kontrollgänge im gesamten Gebiet durchführen. Denn die gut getarnten Nester, Eier und Jungvögel dieses Feldvogels sind bei der Flächenbewirtschaftung im Frühjahr nur äußerst schwer zu entdecken! Bei Brutnachweis oder Brutverdacht wird der Bewirtschafter kontaktiert und zu möglichen Schutzmaßnahmen beraten. Dafür gibt es festgelegte Entschädigungssätze (siehe Abb. 2).

Die Vereinbarungen sind unkompliziert und werden auf freiwilliger Basis gleich vor Ort geschlossen. Sie gelten jeweils nur für eine Brutsaison. Ausbezahlt werden diese Gelder von den jeweiligen Unteren Naturschutzbehörden. Wohl am häufigsten wird ein Einzelbrutplatzschutz vertraglich vereinbart, bei dem ein ca. 3 m breiter und 16 m langer Bereich rund ums Nest von der Bewirtschaftung ausgespart bleibt. Je nach Zeitpunkt gibt es dafür eine Entschädigung von 50 oder 100 €. Bei mehreren Kiebitznestern auf einer Fläche ist es außerdem möglich, einen verspäteten Bewirtschaftungsbeginn (ab dem 20.05.) zu vereinbaren. Auf Grundlage der aktuellen Schätzungsrichtlinie der LfL kann für den Ertragsausfall z.B. bei Biogasmais eine Entschädigung von 571 € / ha gezahlt werden.

Wenn Sie einen Brutverdacht auf einer Ihrer Flächen haben oder Sichtungen machen, wenden Sie sich gerne direkt an den Landschaftspflegeverband. Dann wird dies zeitnah überprüft und Sie bekommen eine Beratung zum weiteren Vorgehen.

Das Vorhaben ist Teil des Biodiversitätsprojekts „Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement Schwaben“ der Regierung von Schwaben, die dafür Mittel aus dem Bayerischen Staatshaushalts bereitgestellt hat.

Der Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e.V. steht Ihnen als Ansprechpartner für den Wiesenbrüterschutz im Landkreis sehr gerne zur Verfügung.

Wir freuen uns auf rege Unterstützung und eine gute Zusammenarbeit!

Abb. 1: Schwerpunkträume im Kiebitz-Schutz im südlichen Landkreis Augsburg

Abb. 2: Maßnahmen-Typen und Entschädigungssätze für teilnehmende Landwirte

Werden Sie Mitglied!

LANDSCHAFTSPFLEGEVERBAND Landkreis Augsburg e.V.

GESCHÄFTSSTELLE
Feyerabendstr. 2 • 86830 Schwabmünchen

lpv@lra-a.bayern.de

 

0821. 3102 – 2852

© Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg e. V.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner