Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis)
auch Blutauge, Blutströpfchen, Teufelsauge
Adonis wurde von Aphrodite innig geliebt, was der eifersüchtigen Jagdgöttin Artemis nicht gefiel. Sie sandte deshalb einen Eber, der Adonis schließlich auf der Jagd tötete. Wo das Blut des Jünglings hintropfte, sprossen rote Adonis-Blüten aus der Erde.
Das zu den Hahnenfußgewächsen zählende und bis zu 60 cm hohe Adonisröschen enthält Herzglycoside und ist stark giftig. Es blüht ab Mai in Getreidefeldern und wurzelt bis zu 80 cm tief. Trocken-warme, steinige Kalkböden werden bevorzugt. Die einjährige Pflanze kam erst mit dem Ackerbau aus dem südosteuropäisch-vorderasiatischen Raum nach Mitteuropa (Archäophyt).
Adonis aestivalis ist Charakterart der Adonisröschen-Gesellschaft (Caucalido-Adonidetum aestivalis), die viele seltene Ackerwildkräuter enthält. Da diese Pflanzengesellschaft heute nahezu ausgerottet ist, besitzt sie im Naturschutz einen hohen Stellenwert. Auf den flachgründigen Kiesböden des Lechfelds war sie einst als Ersatzgesellschaft wärmeliebender Wälder und Heiden verbreitet.
Adonis war im Augsburger Raum früher keine Seltenheit, heute ist er nahezu völlig verschwunden und stark gefährdet. Laut Roter Liste Bayern ist er landesweit gefährdet. Die Art wurde 2009 angesät und erschien als einzige nur sehr vereinzelt.
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